Bei der Vermarktung jedweder Produkte zahlt es sich aus, auf Nachhaltigkeit zu verweisen. Das gilt auch für Finanzanlagen, die häufig als grün und nachhaltig verkauft werden, ohne tatsächlich einen Nutzen in dieser Hinsicht hervorzubringen. Mit solcherlei Greenwashing, das die Anleger verunsichert und letztlich einen Schwenk hin zu nachhaltigeren Assets hemmt, will die EU-Kommission ab September 2026 Schluss machen: Dann tritt die Richtlinie „Empowering Consumers for the Green Transition“ (EmpCo) in Kraft, die irreführende Werbeaussagen unterbinden und mehr Transparenz schaffen soll – und zwar in allen Wirtschaftssegmenten.
Wer danach noch (Finanz-)Produkte als nachhaltig, klimaschonend, ökologisch, umweltfreundlich, grün o. ä. bewerben will, muss dafür eine entsprechende „anerkannte hervorragende Umweltleistung“ vorweisen können. Siegel-Eigenkreationen ohne echtes, unabhängiges Zertifizierungssystem, mit denen sich Unternehmen selbst auszeichnen, werden verboten. Zudem darf ein Produkt nicht mehr als Ganzes als nachhaltig bezeichnet werden, wenn dies lediglich auf einen Teilaspekt zutrifft.
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	In unschöner Regelmäßigkeit gehen spektakuläre Cyberangriffe durch die Presse, die Unternehmen oder öffentliche Organisationen ganz oder teilweise lahmlegen. In vielen Fällen fließen sensible (Kunden-)Daten ab. Dessen ungeachtet nehmen es die kleinen und mittleren Unternehmen hierzulande nach wie vor nicht sehr genau beim Cyberschutz, wie eine forsa-Umfrage unter 300 Entscheidern und IT-Verantwortlichen erbrachte.Mehr als drei Viertel halten sich zwar für ausreichend gewappnet; doch bei genauerem Hinsehen bzw. Nachfragen erfüllt nur weniger als ein Drittel die Basiskriterien für IT-Sicherheit. Dazu zählen beispielsweise regelmäßige Updates und sichere Passwörter. Zudem verzichten 64Prozent auf sensibilisierende Schulungen ihrer Mitarbeiter. Einen Notfallplan, der das Vorgehen bei einem erfolgreichen Hackerangriff vorgibt, hält nur rund jedes zweite Unternehmen vor. Unterm Strich, so das Fazit der Studie, überschätzen 52 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen ihre Cybersicherheit signifikant. Eine offene Flanke, die sich auch mithilfe einer Cyberpolice schließen lässt – denn die bringt in aller Regel nicht zuletzt eine bessere Prävention mit sich.
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	Infolge der kriminellen Wirecard-Pleite fordern rund 50.000 Aktionäre des Konzerns im Rahmen des Insolvenzverfahrens circa 8,5 Milliarden Euro zurück. Hinzu kommen seitens weiterer Gläubiger Forderungen über 6,9 Milliarden Euro. Da sich die Insolvenzmasse auf etwa 650 Millionen Euro beläuft, können die Geschädigten nicht viel Kompensation erwarten. Auf anderem Wege versuchte es deshalb eine Anlegerin, deren 140 Wirecard-Aktien damals praktisch über Nacht ihren Wert verloren: Sie verklagte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) auf Schadensersatz, da diese ihren Pflichten nicht nachgekommen sei.
In der Tat steht die Wirecard-Affäre nicht für eine Sternstunde der Finanzaufsicht. Hinweisen auf Bilanzmanipulation wurde nicht konsequent nachgegangen. Kritische Stimmen wurden sogar aktiv unterdrückt, etwa mit einer Strafanzeige gegen einen Journalisten wegen angeblicher Marktmanipulation. Zudem verbot die BaFin Leerverkäufe für Wirecard-Aktien.
Wie zuvor das Landgericht Krefeld konnte nun jedoch auch das Oberlandesgericht Düsseldorf keine schuldhafte Amtspflichtverletzung erkennen. Zudem sei das BaFin-Vorgehen nicht ursächlich für die Pleite und damit für den Aktienwertverlust gewesen. Die Klage wurde deshalb abgewiesen. Als letztes Mittel steht der Klägerin noch eine Zulassungsbeschwerde beim Bundesgerichtshof offen.
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	Der Rückgang um 423 Fälle gegenüber dem Vorjahr ist ein schwacher Trost für die deutschen Kfz-Versicherer: Mit 14.162 blieb die Zahl der kaskoversicherten Autodiebstähle auch 2024 auf hohem Niveau. Tag für Tag landeten knapp 40 Fälle auf den Tischen bzw. in den Systemen der
Assekuranz und verursachten Kosten von mehr als 800.000 Euro. In Summe macht das ein Schadensaufkommen von 293 Millionen Euro im Gesamtjahr, 18,7 Millionen weniger als 2023.
Hauptstadt der Autodiebe bleibt Berlin, wo im vergangenen Jahr 3.855 kaskoversicherte Fahrzeuge als gestohlen gemeldet wurden – also mehr als jeder vierte aller in Deutschland entwendeten Pkw. Vergleichsweise sicher ist es hingegen im Süden der Republik.
Unter den Marken sticht Toyota hervor: Vier der zehn am häufigsten gestohlenen Modellreihen stammen von diesem japanischen Autobauer, darunter die drei Spitzenreiter. Für hohe Einzelfallschäden sorgen indes Porsche-911-Modelle, deren Halter im Durchschnitt mit einer sechsstelligen Summe entschädigt werden.
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	2023 knackte die Summe der Schadenzahlungen, die deutsche Kfz-Versicherer infolge von Wildunfällen leisteten, erstmals die Milliardenmarke. Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft nun mitteilt, hat sich der unselige Trend auch 2024 fortgesetzt: 1,133 Milliarden Euro standen zu Buche, 48 Millionen mehr als im Vorjahr – und in etwa das Doppelte wie 2014.„Die Kosten für Wildunfälle steigen seit Jahren rasant an, inzwischen zahlen die Versicherer im Schnitt rund drei Millionen Euro pro Tag. Im Vergleich zum Vorjahr stieg 2024 die durchschnittliche Schadenhöhe nach einem Wildunfall von 3.850 auf 4.100 Euro“, führt die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach aus. Der Kostenanstieg geht mithin vor allem auf die galoppierenden Ersatzteil- und Werkstattpreise zurück – während die Zahl der Wildunfälle seit Jahren stagniert und 2024 sogar gegenüber dem Vorjahr um rund 6.000 auf circa 276.000 sank.In den letzten drei Monaten des Jahres ist das statistische Risiko eines Wildunfalls überdurchschnittlich, wenn auch nicht so hoch wie im April und Mai. Autofahrer sollten daher, auch wegen der sich verschlechternden Sichtverhältnisse, besonders achtsam unterwegs sein.
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	Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt vor Onlinekriminellen, die sich mit den Namen bekannter Finanzinstitute das Vertrauen ihrer Opfer erschleichen. In jüngerer Zeit gäben sich die Betrüger besonders häufig als Mitarbeiter der Fondsgesellschaft Union Investment („Peter Müller, Senior Investment Analyst“) aus. Aber auch die Namen anderer seriöser Marktteilnehmer, darunter große Onlinebroker oder auch Maklerpools, würden missbraucht. Die Masche baut darauf, zunächst in „exklusiven“ Gruppen in WhatsApp oder anderen Social Media scheinbar uneigennützig Expertenwissen zu teilen. Sobald eine Vertrauensbasis entstanden ist, wird ein „Geheimtipp“ vorgestellt, mit dem sich in kurzer Zeit traumhafte Renditen erzielen lassen sollen. Die Investition erfolgt bevorzugt über Apps oder Plattformen, die von den Kriminellen selbst betrieben werden. Der Rest folgt einem bekannten Drehbuch, das auch bei anderen Onlinebetrugsmethoden Anwendung findet: Auf die ersten, meist noch zaghaften Investments hin werden tatsächlich die versprochenen Gewinne ausgezahlt bzw. gutgeschrieben. Wenn dann die Hemmungen fallen und die Opfer große Beträge überweisen, sind die Betrüger mitsamt Beute schnell über alle Berge. 
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	Die auf Versicherungen spezialisierte Ratingagentur Franke und Bornberg hat sich auch in diesem Jahr das Angebot an privaten Unfallpolicen angeschaut. 486 Tarife von 93 Versicherern wurden eingehend geprüft und verglichen – was zunehmend zur Mammutaufgabe werde, wie Agentur-Geschäftsführer Michael Franke hervorhob. Denn es gebe immer mehr verschiedene Formulierungen für gleiche oder ähnliche Tatbestände, auch die Tarifstrukturen würden stets vielfältiger. „Dieser Flickenteppich macht die Analyse von Unfalltarifen extrem aufwendig und zeitintensiv – sogar für unsere versierten Analysten“, so Franke. Die für einen Marktvergleich nötige Transparenz und Übersichtlichkeit herzustellen werde mithin schwieriger.Das eigentliche Ratingergebnis indes fällt erfreulich aus: Knapp 12 Prozent der geprüften Tarife erhielten die Spitzennote „hervorragend“, 2 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Auch der Anteil der „sehr guten“ Tarife wuchs leicht auf 26 Prozent an. Laut Franke und Bornberg fangen leistungsstarke Unfalltarife mit einer Versicherungssumme von 100.000 Euro und 500 Prozent Progression preislich bei etwa 120 Euro Jahresbeitrag an (Annahme: 30-jährige Büroangestellte). Wer einen körperlich strapaziösen Beruf ausübt, müsse mit 200 bis 400 Euro pro Jahr rechnen. 
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	Noch im vergangenen Jahr sorgte eine Analyse des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) für Aufsehen, der zufolge die Vollkaskoschäden von E-Autos 2020–2022 im Schnitt um knapp ein Viertel kostspieliger als die von Verbrennerfahrzeugen waren. Dem gegenüber stand eine um 15 bis 20 Prozent geringere Schadenhäufigkeit der Elektromobile. Neueste Zahlen des GDV belegen nun, dass die Unterschiede in beiden Kategorien kleiner werden. So lag die durchschnittliche Schadenhöhe bei E-Autos im Zeitraum 2021–2023 nur noch um ein knappes Fünftel über derjenigen von Verbrennern. Die Zahl der E-Auto-Vollkaskofälle unterschritt die Verbrenner-Vergleichszahl um 10 bis 15 Prozent. „Je mehr Elektroautos auf der Straße unterwegs sind, desto weniger unterscheiden sich ihre Schadenbilanzen von vergleichbaren Autos mit Verbrennungsmotoren“, ordnet die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach die jüngsten Ergebnisse ein.„Elektroautos kommen zunehmend im Alltag an: Eine breitere Modellpalette erreicht einen größeren Kundenkreis, zudem haben Werkstätten, Abschleppunternehmen, Feuerwehren und Gutachter inzwischen mehr Erfahrungen mit beschädigten Elektroautos. Mit dieser neuen Normalität verringern sich aktuell auch die anfänglich beobachteten Besonderheiten in den Schadenbilanzen.
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	as Interesse der Deutschen an Indexfonds (ETFs) ist ungebrochen. Fast zehn Millionen ETFSparpläne wurden hierzulande bereits abgeschlossen, Tendenz: stark steigend. Diese Vorliebe
machen sich auch mehr und mehr Fondsanbieter zunutze, deren Produkte mitunter weit vom
ETF-Grundprinzip abweichen. Sogenannte aktive ETFs versuchen den Spagat zwischen der
reinen Indexabbildung und dem klassischen aktiven Fondsmanagement. So gibt es mittlerweile
als ETF verkaufte Produkte, die eher Themenfonds entsprechen und sogar oftmals ihren eigenen
Index dafür aufsetzen. Viele neuere Angebote sind so komplex strukturiert, dass es ohne
Fachkenntnisse schwerfällt, sie zu verstehen.
Als Konsequenz daraus wird die Bezeichnung ETF verwässert. Die Entwicklung erinnert an das
sogenannte Greenwashing, bei dem Finanzprodukte als „nachhaltig“ verkauft werden, obwohl sie
kaum Nachhaltigkeitseffekte haben – einfach, weil es der Vermarktung förderlich ist. Somit kann
man sich beim ETF-Erwerb auch nicht mehr darauf verlassen, ein günstiges Produkt zu
bekommen. Denn viele der neuen aktiven ETFs langen auf der Kostenseite ordentlich zu. Anleger
sollten deshalb genau hinschauen.
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